
Der große Kaufberater zum Mustang 6
S550/LAE – 2014 bis 2023
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kaufberater als Video
- Modellübersicht und Baujahre
- Unterschiede EU- vs. US-Modelle
- Karosserievarianten und Motorisierungen
- Getriebevarianten
- Sonder- und Zusatzausstattungen
- Sondermodelle (Bullitt, Mach 1, GT350)
- Neupreis-Entwicklung
- Fazit
1. Einleitung
Mit dem Übergang zur siebten Ford Mustang Generation im Jahr 2024 (S650) bietet dieser Überblick eine vollständige Zusammenfassung der sechsten Generation (S550/LAE), die zwischen 2014 und 2023 produziert wurde.
Der Fokus liegt hier ausschließlich auf den EU-Modellen, da US-Fahrzeuge zusätzliche Unterschiede und Herausforderungen mit sich bringen. Welche das genau sind, kannst du in Kapitel 3 nachlesen.
2. Kaufberater als Video
Falls du lieber ein Video anschaust statt Text zu lesen, findest du alle Inhalte aus diesem Artikel auch hier im Videoformat:
2. Modellübersicht und Baujahre
- 2014: Markteinführung in den USA
- 2015: Marktstart in Europa
- 2018: Marktstart des Facelifts in Europa (bereits 2017 in den USA)
- 2024: Gen 6 Mustang wird abgelöst vom Nachfolger Gen 7 bzw. S650
Hinweis: Damit spricht man bei den Baujahren 2015–2017 vom Vor-Facelift bzw. Pre-FL und bei den Baujahren von 2018–2023 vom Facelift.
3. Unterschiede EU- vs. US-Modelle
Äußere Merkmale
- Rückleuchtenfarbe abweichend (US: Rot, EU: Weiß), US-Modelle mit sequenzieller Blinker-Funktion
- Größere Außenspiegel bei EU-Version
- Abweichende Motorhaube beim Vor-Facelift ohne Schlitze
- Unterschiedliches GT-Logo am Heck
- Unterschiedliches Tagfahrlicht beim Vor-Facelift (Bei EU Modell in Nebelleuchte integriert)
Ausstattungsdifferenzen US (ohne Performance Package)
- Einfacheres Lenkrad, Diffusor und kleinere Bremsanlage
- Keine Brembo-Bremsen vorne
- Teilweise Stoff-Innenraum
- Basic-Navitainment ohne SYNC-System
- Serienmäßig kein Subwoofer im Kofferraum
Weitere Unterschiede
- US-Modelle (2015–2017) waren auch mit V6-Motor erhältlich
- GT350 und GT500 wurden nicht offiziell in Europa angeboten
- EU-Modelle beinhalten serienmäßig das US-Performance-Package
- Die seitlichen Positionsleuchten sind beim EU-Modell gegen Reflektoren getauscht
4. Karosserievarianten und Motorisierungen
Karosserievarianten (2015–2023)
- Fastback (Coupé)
- Cabrio mit Stoffverdeck (hintere Fenster versenkbar)
Motorisierungen
- GT bis 2017: „Coyote“ Gen. 2 V8
- GT ab 2018: „Coyote“ Gen. 3 V8
- Ecoboost: Turbo-Reihenvierzylinder (2015–2020)
5. Getriebevarianten
- Schaltgetriebe:
- 6-Gang Getrag MT82 durchgehend verfügbar
- 6-Gang Tremec TR-3160 bei Sondermodell Mach 1 und GT350
- Automatikgetriebe:
- Vor-Facelift: 6-Gang-Automatik
- Facelift (ab 08/2017): 10-Gang-Automatik 10R80 (gemeinsame Entwicklung von GM und Ford)
6. Sonder- und Zusatzausstattungen
Pakete
- Performance Package (bei GT serienmäßig)
- Premium Paket I & II (Unterschied: silberne vs. schwarze Akzente)
Weitere Sonderausstattung
- Recaro-Sportsitze (Wegfall Sitzheizung/-lüftung)
- Magneride-Fahrwerk (ab Facelift verfügbar)
- Zierstreifen, Spoiler, autarke Alarmanlage (Alarmanlage ist hingegen Serie)
Serienausstattung EU
- Klimaanlage, Sitzheizung/-lüftung
- Rückfahrkamera, PDC hinten, Tempomat
- Facelift: Klappenabgasanlage, Spurhalte-, Toter-Winkel-Assistent, Sitzmemory, erstmals digitales Kombiinstrument
SYNC-Systeme
- Sync 2 (2015–2016): kein Android Auto/CarPlay
- Sync 3 (ab 2016): Android Auto/CarPlay integriert
Hinweis: Unbedingt bei Kauf eines Baujahres 2016 auf die Sync-Version achten!
7. Sondermodelle (Bullitt, Mach 1, Shelby)
Bullitt (2019–2020)
Zur Einführung des Facelifts brachte Ford 2018 (Achtung: Trotzdem Modelljahr 2019) den Bullitt auf den Markt – eine Hommage an das gleichnamige Filmauto. Er verfügte über einen offenen Luftfilter, geänderte Embleme, spezielle Felgen und ein angepasstes Design. Außerdem war er der erste Mustang mit serienmäßigem Rev-Match bei manueller Schaltung. Der Bullitt wurde nur als Fastback angeboten und ausschließlich mit 6-Gang-Schaltung ausgeliefert. Ursprünglich limitiert, wurde er aufgrund hoher Nachfrage bis 2020 produziert – deutlich über die anfangs geplanten 300 Einheiten pro Jahr hinaus, was viele Fans verärgerte. Insgesamt wurden allein 2019 wohl 8.000 Bullitts produziert, was eine zukünftige Wertsteigerung unwahrscheinlich macht.
Fotoquelle: Ford Motor Company


Mach 1 (ab 2021)
Der Mach 1 vereint technische Elemente des GT350 und Bullitt. Er bringt ein sportlicheres Fahrverhalten durch Magneride-Fahrwerk, eigene Felgen, Zierstreifen, spezielle Lackierungen und eine B&O-Soundanlage. Allerdings fehlen ihm adaptive Temporegelung und Park-Pilot hinten. Der Mach 1 war ausschließlich als Fastback mit Tremec Schaltgetriebe oder 10-Gang-Automatik erhältlich.
Fotoquelle: Ford Motor Company
Shelby GT350 und GT350-R (2015-2020)
Diese leistungsstarke Shelby Variante wurde von 2015 bis 2020 gebaut. Trotz Erscheinen des Facelifts blieb der GT350 beim alten Design. Der Motor ist zwar wie beim GT ebenfalls ein reiner Sauger, allerdings ist es kein Coyote-V8. Der 5,2 Liter V8 des Shelby besitzt eine Flat-Plane Kurbelwelle und hat damit eine andere Leistungsentfaltung und einen anderen Klang. Der Motor mit dem Namen „Voodoo“ hat 533PS Leistung und 528Nm Drehmoment. Der GT350 und GT350-R (keine Rücksitze, Carbonspoiler etc.) wurden für den US-Markt produziert und nie offiziell in Europa angeboten. Sie unterscheiden sich sowohl optisch als auch technisch deutlich von den EU-Modellen und sind auf dem hiesigen Markt kaum verfügbar.
Fotoquelle: Ford Motor Company


Shelby GT500 (2020-2022)
Der Shelby GT500 ist die höchste Ausbaustufe des Mustangs und wurde ebenfalls nie offiziell in Europa angeboten. Außerdem basiert er auf dem Vor-Facelift Modell, obwohl er erst nach dem Facelift an den Start ging. Der per Eaton Kompressor aufgeladene 5,2L V8 Motor trägt den Namen „Predator“. Leistungsdaten: 760PS und 847Nm. Die Entlüftungslamellen in der Motorhaube lassen sich komplett entnehmen, womit der Kompressor offen in der Mitte der Motorhaube prangt. Das Getriebe ist von Tremec, allerdings ein 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe.
Fotoquelle: Ford Motor Company
Hinweis: Unbedingt beim Kauf eines GT350 oder GT500 darauf achten, dass er nicht wie ein Facelift aussieht. Das gab es nie! Dafür aber in Deutschland viele schlechte Umbauten auf „GT350 oder GT500 Look“ zu überteuerten Preisen.
8. Preisentwicklung
Neupreis bei Einführung Generation VI 2015 Preisliste: 2015, Ford | |
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Ecoboost | ab 37.000 € |
GT | ab 42.500 € |
Cabrio Aufpreis | 4.000 € |
Neupreis bei Einführung Facelift Preisliste: 2018, Ford | |
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Ecoboost | ab 39.900€ |
GT (+12% Preissteigerung) | ab 47.000 € |
Cabrio Aufpreis | 4.500 € |
Neupreis nach Stopp Ecoboost und Einführung Mach 1 Preisliste: 2022, Ford | |
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Ecoboost | nicht mehr in EU verfügbar |
GT (+17% Preissteigerung) | ab 55.500 € |
Mach 1 | ab 67.000 € |
Cabrio Aufpreis (nur GT) | 4.500 € |
Zum Vergleich für dich noch die Preise des neuen Ford Mustang Gen. 7 (S650):
Neupreis Mustang Gen 7 Preisliste: 2025, Ford | |
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Ecoboost | nicht mehr in EU verfügbar |
GT (+8% Preissteigerung) | ab 59.900 € |
Dark Horse | ab 72.500 € |
Cabrio Aufpreis (nur GT) | 5.100 € |
Hinweis: In den zehn Jahren seit Einführung des Gen. 6 Mustang hat der GT nach Ford Listenpreisen eine Neupreis-Steigerung von 41% erfahren.
Fun Fact: In der gleichen Zeit hat der Basis Porsche 911er (911 Carrera) nach Listenpreisen eine Neupreis-Steigerung von ebenfalls 41% erfahren (2015: 96.605 € und 2025: 136.300 €)
9. Fazit
Die sechste Mustang-Generation bietet durchgängige Verfügbarkeit als Coupé oder Cabrio, zwei grundverschiedene Motorvarianten sowie umfangreiche Serienausstattung im EU-Modell. Wer besonderen Wert auf technische Features legt, sollte Facelift-Modelle bevorzugen. Genauso Freunde einer Automatik, da erst das Facelift die deutlich überlegende 10-Gang-Automatik mitbringt. Sondermodelle wie Bullitt und Mach 1 richten sich an Enthusiasten mit besonderen Ansprüchen an Design und Technik und bringen oft Verbesserungen und Anpassungen mit, die anschließend in den neuen Mustangs Serienausstattung werden. Informationen zur Preisstabilität findest du auch in meinem Langzeitbericht zum Mustang GT.