Der große Kaufberater zum Mustang 6 (S550/LAE – 2014 bis 2023)!


Heute bekommst du von mir sozusagen als Abschiedsgeschenk zum Ende der sechsten Generation des Ford Mustang eine große Übersicht zu den verschiedenen Modellen und Änderungen beim Mustang 6.


Foto: Ford

„Denn dadurch, dass aktuell der Wechsel zum Nachfolger ansteht, kann ich dir zur gesamten Laufbahn des Modells Auskunft geben.“


Das sollte dir – ja dir, denn ihr schreibt mich ja gefühlt jeden Tag irgendwo an – insbesondere beim Kauf eines Fahrzeugs auf dem Gebrauchtmarkt helfen und Orientierung geben. Denn mit dem Start des Verkaufs der Generation 7 (Modellkennung S650) wird natürlich die Generation 6 mit der Typenbezeichnung S550 oder LAE als Gebrauchtwagen nochmals attraktiver. Los geht’s!

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Wenn du den Text nicht lesen möchtest, kannst du dir auch einfach das Youtube-Video hier ansehen!

Was erwartet dich hier?

Erst gebe ich dir einen Überblick zu den Modellvarianten und in welchen Jahren welches Fahrzeug auf den Markt kam. Bevor wir dann aber in die Details einsteigen, will ich dir nochmal dabei helfen, zwischen dem US Modell und dem EU Modell zu unterscheiden. Schließlich bringen die US-Modelle nochmal andere Herausforderungen mit sich, auf die ich – falls du Interesse haben solltest, schreib mal in die Kommentare – in einem zweiten Video eingehen würde. Bedeutet: In diesem Video blicken wir NUR AUF DIE EU Modelle!

Die verschiedenen Modelle

Die sechste Modellgeneration des Mustang wurde 2014 in den USA eingeführt und hat es 2015 nach Europa geschafft.

Im August 2017 kam die Modellpflege/das Facelift in den USA in den Verkauf, in Europa dann 2018

Von Sommer 2015 bis 2018 sprechen wir also vom Vor-Facelift und von 2018 bis 2023 vom Facelift.

Unterschiede EU/US Modell

Am einfachsten kannst du das US Modell und das EU Modell an diesen Dingen unterscheiden:

Die Rückleuchten haben unterschiedliche Farben und sind bei US sequenziell

Die Außenspiegel sind bei EU größer

Die Motorhaube ist beim US-Modell anders

Beim GT ist das GT-Logo unterschiedlich

Beim Vor-Facelift ist das Tagfahrlicht anders

Daneben gibt es noch ein paar Unterschiede, die dadurch entstehen, dass es in den USA auch deutlich weniger hochwertige Basismodelle gibt:

Ohne Performance Package haben die US Modelle ein anderes Lenkrad

Ohne Performance Package haben die US Modelle einen anderen Diffusor

Ohne Performance Package haben die US Modelle eine kleinere Bremsanlage (keine Brembo-Logos vorne)

Mit Performance Package haben die US Modelle zwei zusätzliche Anzeigen im Innenraum

Es gibt den Mustang auch mit Stoff-Innenraum

Es gibt den Mustang auch mit Basic-Navitainment und ohne Sync

Es gibt den Mustang damit auch ohne Subwoofer im Kofferraum

Schließlich gab es den Mustang 6 von 2015-2017 auch mit V6-Motor in den USA

Außerdem wichtig zu wissen: Die Leistungsgestärkten Varianten GT350 und GT500 wurden nie offiziell in Europa angeboten.

Natürlich unterscheiden sich die US und EU Modell auch etwas in Bezug auf die Leistungswerte. Das soll es aber auch schon zur Unterscheidung der Märkte gewesen sein.

Ab jetzt sprechen wir nur noch vom EU Modell. In dem Kontext wichtig für dich zu wissen: ALLE EU-Modell haben quasi das Performance Package aus den USA, womit die Brembo-Bremsanlage beim GT immer dran ist. Daneben haben alle Leder, alle das SYNC Navitainment, alle den Subwoofer im Kofferraum, alle den lackierten Diffusor.

Karosserievarianten und Motoren

Stellt sich die Frage: Welche Karosserievarianten gibt es und wie unterscheidest du auf den ersten Blick die beiden Motorisierungen voneinander?

Den Mustang gab es durchgehend von 2015 bis 2023 sowohl als Coupé, heisst dann Fastback, als auch als Cabrio mit Faltverdeck, welches offen aufliegt. Entsprechend lassen sich beim Cabrio natürlich im Gegensatz zum Coupé auch die hinteren Fenster herunterfahren. Das Cabrio hat beim S550 in allen Varianten ein Stoff-Verdeck. Beim Vorgänger gab es noch sowohl ein Vinyl- als auch ein Stoffverdeck.

Bei der Motorisierung gab es in der gesamten Zeit den Coyote Gen.3 V8-Motor, heisst dann GT, und von 2015 bis 2020 den Turbo-Reihenvierzylinder, heisst dann Ecoboost.

GT und Ecoboost könnt ihr an dem Logo in der Heckblende auseinanderhalten, außerdem fehlt das 5.0 Emblem am vorderen Kotflügel beim Eco und der Kühlergrill ist bei näherer Betrachtung anders gestaltet. Sonst nur am Klang und beim Blick in den Motorraum.

Wenn es um die Kombination eines Getriebes geht, gab es auch durchgängig die Wahl zwischen einem 6-Gang-Schaltgetriebe und einer Automatik. Allerdings war es beim Vorfacelift noch eine 6-Gang Automatik und ab 08/2017 dann eine deutlich bessere 10-Gang Automatik. Das erkennt ihr an der Schaltkulisse, wobei der Schaltknüppel fast identisch aussieht.

Sonderausstattungen

Damit kommen wir zu den feineren Unterscheidungen der Modelle.

Das Performance Package ist wie bereits erwähnt beim GT in Deutschland immer verbaut. Daneben gibt es noch das Premium Paket als römisch 1 und römisch 2. Die beiden Pakete unterscheiden sich nur darin, dass die Zierleisten, Embleme und Felgen einmal silbern sind und einmal schwarz – ansonsten gibt es keine Unterschiede. Ursprünglich war das Premium Paket laut Preisliste eine Sonderausstattung für 2.500€, jedoch habe ich bisher noch kein EU-Mustang ohne ein Premium-Paket gesehen.

Wichtigster Punkt bei den Extraausstattungen: Es gab immer die Option auf Recaro-Sportsitze. Diese sind dann mit einem Wegfall der Sitzheizung und Lüftung verbunden. Außerdem kam mit dem Facelift das Magneride-Fahrwerk als extrem wichtiger Punkt dazu.

Mit Zierstreifen, die man verbauen lassen kann und einigen Spoileroptionen und der Option auf eine Alarmanlage mit eigener, autarker Stromversorgung sind eigentlich auch schon die wichtigsten Extraausstattungen genannt.

Alles andere an Ausstattung – und das ist nicht wenig – ist in allen EU-Modellen verbaut. Das reicht von Klimaanlage, Sitzheizung, Sitzlüftung, Rückfahrkamera, PDC hinten, Tempomat bis hin zu beim Facelift-Modell Klappenabgasanlage, dynamischer Tempomat, Spurhalteassistent, Tote-Winkel-Assistent, Sitzmemory

Was auch mit dem Facelift kam: Das digitale Armaturenbrett.

Das Vor-Facelift ist da etwas schlechter aufgestellt, denn hier bekommt ihr keinen Tote-Winkel-Assistent und auch kein Sitz-Memory. Die US Modelle haben das, aber diese Funktionen mussten damals wohl der Möglichkeit weichen, die Aussenspiegel per Knopfdruck anklappen zu können. Schließlich haben wir hier in der EU enge Garagen.

Auch wichtig zu wissen ist es, welche Sync-Variante wann verbaut wurde. Denn die ersten Mustangs haben aufgrund des älteren Betriebssystems (MyFord Touch Sync 2) noch keine Unterstützung für Android Auto und Carplay. Die kam mit Sync 3 im Jahr 2016 – Also die ersten zwei EU-Produktionsjahre meiden bzw. schaut bei 2016 genauer hin, wenn ihr darauf Wert legt!

Sondermodelle

Zur Einführung des Facelifts brachte Ford 2018 den Bullitt auf den Markt. Zusätzlich zu den bei Einführung des Facelifts verfügbaren Optionen war hier erstmals bei der manuellen Schaltung ein Revmatch verbaut (dadurch wird automatisch Zwischengas gegeben und die Drehzahlen angeglichen). Außerdem glänzt der Bullitt mit einem offenen Luftfilter, angepassten Logos außen und im Innenraum und den eigenen Felgen. Optisch ist der Bullitt an sein Vorbild aus dem Film angepasst.


Foto: Ford

„Ursprünglich sollte die Produktion des Bullitt stark begrenzt sein, Ford hat aber aufgrund der Nachfrage nie so richtig aufgehört, den Bullitt zu produzieren.“


Erst 2020 lief der letzte Bullitt vom Band. Ursprünglich hieß es, dass es global nur 300 Exemplare pro Jahr geben soll. Am Ende wurden allein 2019 wohl 8.000 Bullitts produziert. Was bei den ersten Käufern durchaus für Verstimmung gesorgt hat. Der Bullitt war ausschließlich mit manueller Schaltung verfügbar und natürlich nur als Fastback, nicht als Cabrio.

2021 brachte Ford dann den Mustang Mach 1 auf den Markt. Er bringt technisch Elemente vom GT350 und vom Bullitt zusammen – das ist bei der Entwicklung des Mustangs und des Coyote Motors durchaus Tradition – und lehnt sich optisch an das Vorbild aus Ende der 60er an. Bedeutet: Andere Farben, andere Felgen, Zierstreifen auf der Motorhaube und schwarze Hochglanzelemente außen. Beim Mach 1 bekommt man immer eine höherwertige Soundanlage von B&O – wobei die normale Shaker-Anlage auch super ist. Dafür verzichtet man auch auf etwas. Nämlich bekommt man beim Mach 1 keinen Park Pilot für hinten und der Tempomat ist im Gegensatz zum GT nicht adaptiv, kann also nicht von alleine die Geschwindigkeit an den vorausfahrenden Verkehr anpassen. Der Mach 1 ist nur als Coupé verfügbar und es ist immer das Magenride-Fahrwerk verbaut.

Apropos Entwicklung des Coyote Motors – hierauf gehe ich in diesem Video nicht ein, da es sonst zu technisch wird. Wenn dich aber interessieren sollte, was den Coyote Motor auszeichnet und was Ford über die Jahre angepasst hat, dann lass es mich in den Kommentaren wissen.

Das wäre eigentlich auch schon alles, was du unbedingt zum Mustang wissen solltest! Fehlt noch eine kurze Preisübersicht für die Modelljahre, bevor ich mich über einen Daumen hoch für dieses Video von dir freue!

Preise Ford Mustang

Aktuell lässt sich der S550 Mustang auf der Webseite von Ford Deutschland noch als GT und MACH1 konfigurieren.

Neupreis bei Einführung Vorfacelift
laut Preisliste 2015:
Ecoboostab 37.000€
GTab 42.000€
Cabrio Aufpreis4.000€
Neupreis bei Einführung Facelift
laut Preisliste 2018:
Ecoboostab 39.900€
GT (+12% Preissteigerung)ab 47.000€
Cabrio Aufpreis4.500€
Neupreis nach Stopp Ecoboost und Einführung Mach 1
laut Preisliste 2022:
Ecoboost
GT (+17% Preissteigerung)ab 55.500€
MACH 1ab 67.000€
Cabrio Aufpreis (nur GT)4.500€
Preistabelle

      

Ich hoffe, das Video hilft dir bei einer Kaufentscheidung weiter. Falls du darüber hinaus Fragen hast: Ab damit in die Kommentare.

Schön, dass du dabei warst und bis zum nächsten Mal!